
Besuch der Gedenkstätte Dachau durch Klassen der 11. Jahrgangsstufe am 07. und 08. Juli 2025
„Arbeit macht frei“ war der zynische Slogan der tausenden von den Nazis in ganz Europa errichteten Arbeits- und Vernichtungslager. Die Hauptziele dieser Lager waren indes Ausbeutung von Arbeitskräften zugunsten des NS-Regimes, gar Vernichtung durch Arbeit, Entrechtung und Demütigung.
Als einige 11. Klassen die KZ-Gedenkstätte vor den Toren Münchens besuchten, war der 80. Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs ziemlich genau acht Wochen her. Aus der Rede unseres Bundespräsidenten, Frank-Walter Steinmeier, zu diesem Jahrestag sind zwei Äußerungen besonders im Gedächtnis geblieben: „…Unsere Geschichte ist kein Gefängnis, in das wir eingesperrt sind. Sie ist kein Ballast, auch nicht für uns Nachgeborene. Sie ist im Gegenteil, mit all ihren Höhen und Tiefen, ein riesiger, ein kostbarer Erfahrungsschatz! Sie ist der Schlüssel, für uns, unsere Kinder, unsere Enkel, um die Krisen der Gegenwart und auch der Zukunft zu meistern…“ und „Wir sind alle Kinder des 8. Mai.“
Vor diesem Hintergrund starteten wir unsere ganztägigen Exkursionen ins ehemalige Arbeitslager nach Dachau. Am Montag waren vier 11. Klassen aus Altötting dabei, am Tag darauf noch einmal zwei Mühldorfer Klassen.
In mehreren Gruppen erhielten die Schülerinnen und Schüler sowie die Begleitpersonen Einblicke in die Entstehung der KZs, ihre Ziele sowie die für uns unvorstellbaren Arbeits- und Lebensbedingungen in diesen Lagern. Auch wenn gerade in der Gedenkstätte Dachau einige Bauten Nachbildungen sind, bekamen die Jugendlichen doch einen ungefähren Eindruck von der industriellen Vernichtungsmaschinerie der Nazis, die alles und jeden eliminieren wollten, der/die nicht in ihre Ideologie passten (wenngleich viele Nazis selbst nicht einmal im Ansatz ihrem eigenen Ideal entsprachen).
Wie bereits Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede vom 08. Mai 2025, so beschworen auch die Damen und Herren, die unsere Führungen begleiteten, die Notwendigkeit, Geschichte nicht zu vergessen und unsere Demokratie zu verteidigen. Frau Düring meinte: „Demokratie ist anstrengend.“ Kämpfen Sie für unsere Demokratie – wir haben nur die eine!“
Wir als Berufliche Oberschule hoffen, mit solchen Exkursionen einen weiteren Beitrag leisten zu können, Hass, Verfolgung, Extremismus und Diktatur ein Ende zu setzen. Der Organisator, unser Fachbetreuer für Geschichte und Politik und Gesellschaft, Herr Alois Weichselbraun, sowie die begleitenden Lehrkräfte, Frau Lagleder, Herr Gallhauser, Herr Satara und Frau Focken, lassen die Tradition, in Gedenkstätten zu fahren, sei es nach Dachau, oder wie mit Herrn Hiergeist und anderen Kolleginnen und Kollegen nach Mauthausen, weiterleben, aus wichtigen Gründen.
Margot, Friedländer, die kürzlich verstorbene Holocaust-Überlebende, fasste diese Beweggründe bei der Verleihung des Westfälischen Friedenspreises an sie in ihrer Rede am 04.05.2025 eindrucksvoll zusammen: „Es ist die Aufgabe eines jeden von uns, sich für ein friedliches Zusammenleben, Respekt und Demokratie einzusetzen. Denn das, was damals geschehen ist, darf nie wieder geschehen.“
Manuela Focken




