Europatag an der Beruflichen Oberschule
Am 9. Mai 1950 hielt der damalige französische Außenminister Robert Schuman in Paris eine Rede, in der er seine Vorstellung von einer neuen Form der politischen Zusammenarbeit in Europa erläuterte – eine Zusammenarbeit, die Kriege zwischen europäischen Nationen unvorstellbar machen sollte. Diese wurde als Schuman-Erklärung bekannt und mündete in die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, auch Montanunion genannt, die den Grundstein der heutigen Europäischen Union bilden sollte.
Beim Mailänder Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs 1985 wurde beschlossen, zur Erinnerung an dieses Ereignis am 9. Mai jedes Jahres den Europatag der Europäischen Union zu begehen, an dem nun seit 1986 zahlreiche Veranstaltungen und Festlichkeiten stattfinden.
Aus terminlichen Gründen musste der Europatag unserer Schule zwar zeitlich etwas später angesetzt werden. Aber trotz der in Kürze startenden Abiturprüfungen fanden wir eine Möglichkeit, an diesen bedeutenden Tag zu erinnern, unsere Schülerinnen und Schüler über Europa zu informieren und zu kritischen und konstruktiven Auseinandersetzungen mit europapolitischen Themen anzuregen.
Die Europäische Union ist heute für uns derart selbstverständlich geworden, dass wir im alltäglichen Leben ihre großartigen Errungenschaften kaum mehr wahrnehmen: Sie hat unserem Kontinent Frieden, Freiheit, und Wohlstand gebracht. Der Europatag bot für uns eine gute Gelegenheit, sich über die Chancen und Möglichkeiten in einem geeinten Europa zu informieren und über Europa zu diskutieren.
Am 24. Mai 2017 begrüßte Schulleiter Rudolf Geier zusammen mit den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten Herrn Tobias Zech, Mitglied des Deutschen Bundestages, im Mehrzweckraum unserer Schule. Es war für den Abgeordneten ein Wiedersehen mit einigen seiner ehemaligen Lehrkräfte, denn Herr Zech hat 2001 sein Abitur an unserer BOS abgelegt.
Herr Zech ging in seinem einführenden Vortrag auf die wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ein: Die Sicherheit in Europa im Lichte der jüngsten Terroranschläge, die Schuldenkrise im Euroraum und die durch Krisen und Konflikte in der Welt bedingten Flüchtlingsströme nach Europa. Dabei konnte der Abgeordnete viel von seinen persönlichen Erfahrungen und seinen zahlreichen Reisen in die Krisengebiete berichten.
Die anschließende Diskussion war bestimmt von Themen der öffentlichen Debatte. Es wurde deutlich, dass es keine Patentrezepte gibt und die Probleme nur gemeinsam bewältigt werden können – denn nur mit Begeisterung und Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger kann sich die Europäische Union weiterentwickeln. Abschließend wies Herr Geier auf die große Bedeutung von Frieden und Freiheit in Europa hin und betonte, dass es heute in unserer Hand läge zu entscheiden, wie die Zukunft des europäischen Kontinents aussehen soll und welchen Beitrag die Europäische Union für die künftigen Generationen leisten kann.
OStD Rudolf Geier